Gastvortrag für das “Research Factory” des Viadrina-Centers B/orders in Motion.
Wie erlebten Europäer nationalstaatliche Grenzen im jeweiligen Block während des Kalten Krieges? Mit welchen Praktiken gingen sie damit um? Wurde ihr Handeln eher durch die Offenheit der Grenze, die Art des Wirtschaftssystems oder den eigenen Beruf (als Fischer, Pendler, Polizist) bestimmt? Dieser Vortrag stellt ein Projekt vor, das auf eine Tandemgeschichte der transnationalen Beziehungen im Osten und im Westen Europas nach dem Zweiten Weltkrieg zielt. Durch eine Fokussierung auf den Alltag verschiedener Grenzlandakteure wird untersucht, wie, trotz gewaltiger Unterschiede, teilweise ähnliche transnationale Praktiken an deutsch-französischen und deutsch-polnischen Grenzen entstehen konnten. Das Projekt regt dazu an, sowohl die Parallelen als auch die Verflechtungen zwischen Ost- und Westeuropa in Bezug auf ihre Grenzen neu zu denken.